Hof ist seit über 400 Jahren Schulstandort. Eine Schule ist in Hof bereits im 16. Jahrhundert bezeugt. Das Hofer Wappen nimmt auf diese vergleichsweise frühe Einrichtung einer Schule Bezug.
In der Hofer Wappenbeschreibung heißt es: „Der Wellenbalken versinnbildlicht die Schwarze Nister. Das Wagenrad symbolisiert Hof als einstmals wichtige Pferdewechselstation an der alten Köln-Leipziger-Handelsstraße. Das Glockentürmchen deutet daraufhin, dass Hof bereits zu einem historisch bemerkenswert frühen Zeitpunkt eine Schule besaß. Die Farben Gold und Rot verweisen auf die frühere Zugehörigkeit der Gemeinde Hof zu Nassau. Die Ortsgemeinde Hof liegt in einer Talmulde am Fuße des Salzburger Kopfes, am Oberlauf der Schwarzen Nister. Die Gemeinde wurde 1048 erstmals urkundlich erwähnt. Die Gemarkung hat eine Fläche von 800 ha, davon 240 ha Wald.“
Vom frühen Schulstandort berichtet Armin Wilhelm:
- 16. Jh. „Im Ort besteht eine Schule“
- 1600 „Gründung der Schule“ (Schenkung des Johann Baptist zu Langenbach)“
- 1688 „Hof besitzt eine Schule“
Das ehemalige Schulgebäude wird vermutlich um die Wende des 17./18. Jahrhunderts erbaut und dient zunächst als Schulhaus, später wird hier eine Gaststätte eingerichtet. Schuhmachermeister Emil Schütz richtete hier ein Schuhgeschäft ein. Im Jahre 1992 wird das unter Denkmalschutz stehende Haus renoviert und 1996 eröffnet Familie Seiffarth hier die „Bären-Apotheke“.
Geschichtlicher Hintergrund
Eine Adelsfamilie, Ritter und Richter in Kirburg, ist in der Zeit des 13. Jahrhunderts bis 1654 in Langenbach bei Kirburg bezeugt. Die ersten Schulgründungen in Hof gehen auf diese Familie zurück. Auszug aus den Kirchenchroniken: Hof hatte und vermutlich schon seit dem vierzehnten Jahrhundert eine nicht unbedeutende Kapelle, die vor und nach der Reformation durch den Kaplan von Marienberg aus bedient wurde. Im Gesichte einer eigenen Kirche regte sich bei den hiesigen Einwohnern früher als bei den übrigen der Wunsch, auch eine eigene Schule zu besitzen. Ein günstiges Geschick ließ diesen Wunsch bald in Erfüllung übergehen. Johann Baptista von Langenbach, genannt Sassenrod, der letzte dieses besonderen Zweiges des edlen, dem hiesigen Kirchspiele ursprünglich angehörigen von Langenbachischen Stammes lebte in einer kinderlosen Ehe und ging 1613 unbeerbt aus der Welt. Dieser schenkte im Ablauf des 16. Jh. mehrere Güterstücke, besonders Wiesen, an die Gemeinde Hof, um hier eine Schule zu errichten und davon den antellenden Lehrer zu besolden. So hinterließ dieser Erbe zwar keine Sprösslinge, die seinen Namen fortpflanzten, wohl aber in der hiesigen Schule eine Anstalt, die ihn überlebte und die sein Andenken treuer als Ahnentafeln und Pergamentrollen bewahren und dankbar der Nachwelt überliefern wird. Die Schule kam auf diese Weise schon früh zu Stande. Die Besoldung des Schullehrers bestand in freier Verköstigung und der Nutzung der angeführten Güter. Letztere aber wurden nicht ordnungsmäßig verwaltet, sondern bald veräußert und zersplittert. In dem Kirchen-Visitations-Protokoll vom Jahre 1610 wird rügend angeführt, dass der Vorstand der Gemeinde ohne Wissen der Befehlshaber und wider den Willen des Stifters diese Güter verkauft hätte. Die Kapellenrechnungen führen unter der Rubrik „Schulgeld“ die unbedeutende jährliche Einnahme von 5 Gl. 1 alb. 2 Hellr. als Zinsen von den Kapitalien auf, die durch jenen Güterverkauf höchst wahrscheinlich entstanden waren. So vergeudete Dummheit, vielleicht auch Eigennutz, was ein edler, hochherziger Sinn für Gemeindewohl geopfert hatte.
Quellen: Wappenbeschreibung der Ortsgemeinde Hof: Verbandsgemeinde Bad Marienberg. Bilder von einst. Texte, Textergänzungen und Zusammenstellg. von H. J. Baum, Horb am Neckar 1992, 86. Rund um den Stegskopf: Die Geschichte des Truppenübungsplatzes Daaden u. seiner Nachbargemeinden. Band 2. Westerwaldverein (Hg.). Eigendruck. 2000, 436 ff. k Langenbach b.K. Ortsgemeinde Langenbach b.K. (Hg.), Hachenburg 1986, 16f.vgl. ebd., 19.